Post by Marcel MüllerPost by Frank RommelAls Software stehen mir DIAdem und LabVIEW sowie MatLab zur Verfügung.
Technisch hinreichend, allerdings dürften die Laufzeiten bei größeren
Files unentspannt ausfallen.
Achwas. Matlab macht WAV-import und anschließendes A-Filtern und
einfache Effektivwertberechnungen auch bei tausenden Dateien im
Handumdrehen - oder mal Butter bei die Fische: mein Notebook hat eben
mal testhalber 100 Dateien a 2.5 MB gelesen, A-gefiltert und den RMS
gerechnet. Alles zusammen hat's 12.2s gedauert.
Hängt ein bisschen davon ab, wie groß die Datensätze sind: sehr kurze
sind etwas langsamer, weil die vielen fopen/fclose Zeit brauchen und
sehr lange Aufzeichnungen sind etwas langsamer bzw nur noch blockweise
zu verarbeiten, weil der Arbeitsspeicher irgendwann in die Knie geht.
Schnipsel um 1 MB gehen sehr flott! (2000 Dateien von 1 MB Größe sollten
in wenigen Minuten durchgerechnet sein)
Post by Marcel MüllerMöglicherweise wirfst Du auch mal einen Blick auf den Sourcecode von
mp3gain, das macht nämlich im Prinzip das gleiche, nur mit einer anderen
Bewertungskurve (der von Replaygain). Es gibt wohl auch Versionen von
dem Code im Netz für WAV-Dateien. Eine uralte davon habe ich irgendwann
mal selbst verbrochen.
Marcel
Wenn Du den A-Filter abbilden willst, nimmst Du besser etwas
bekanntes... also entweder einen nachvollziehbaren Filter, der bei
Labview beiliegen sollte, oder einen per Polynom handgestrickten in
Matlab (im Fileecxchange liegt auch ein Paket "adsgn" das glaubwürdig
funktioniert).
Da weiß man dann was man tut.
Den ganzen Aufwand kann man freilich knicken, wenn man keine auf ein
Normal rückführbare Messdaten hat. Dazu muss man die Messkette relativ
gut kennen und am Besten hat man noch einen Kalibrator, mit dem man die
Werte verifiziert, die man der Spezifikation von Mikrofon, Verstärker
und Rekorder (bzw. Wandler und Software) entnimmt, oder mit dem man eine
"Werkskalibrierung" durchführen kann (vorausgesetzt der Kalibrator ist
kalibriert).
Einem Schallpegelmesser von Conrad und Konsorten würde ich zunächst
misstrauen, weil dort weder die Eigenschaften der Mikrofonkapsel
hinreichend bekannt ist, noch die Qualität des A-Filters, noch, wie die
den Pegel berechnen - da gibt's sowohl echte RMS Rechner, als auch
sogenannte Detektoren, die eine "Abklingzeit" haben weil sie
integrieren. Ob das analoge Mikrophonsignal in unbekannter Qualität
A/D-gewandelt und dann verrechnet wird, oder in unbekannter Qualität ein
analoger Effektivwert gebildet wird, der A/D-gewandelt zur Anzeige
kommt, ist eigentlich auch egal weil man zwar die Azeige hat, aber nicht
weiß, was genau angezeigt wird...
Quietschen im Prüfstand klingt nach professionellem Anspruch und da
braucht man mit Geräten eigentlich garnicht anfangen, für die man keinen
Kalibrierschein bekommt.
Wenn nur ein Teil des Spektrums interessiert, frage ich mich übrigens,
weshalb dann ein RMS (egal ob linear oder A-bewertet) als Kennwert dient.
Da macht man doch eine Frequenzanalyse und schaut sich mal an, in
welchem Frequenzbereich das passiert, was graue Haare verursacht...
Qualitativ kommt man oft mit einem Spektrogramm weiter. Quantitativ wie
beschrieben: kalibriertes Messzeug nehmen und am Besten einen
problemangepassten Algorithmus. Dieses ganze etablierte
DIN-Standard-Zeug wie A-Pegel oder auch Terzpegel sind zwar oft
"richtig" gerechnet (man sehe sich aber mal die DIN für Terzepegel an
und welchen Spielraum dort die Terzfilter haben!), geben aber in den
seltensten Fällen einen repräsentativen Wert für das was man gemessen
hat. (Pegel und Terzen sind optimal geeignet für stochastische Signale
wie gefärbtes Rauschen - weniger für Signale mit tonalen Anteilen)
oje, vergessen mich einzubremsen... sorry
Lothar